Neue Saisonierverordnung gefordert
Im Regierungsprogramm und per Ministerratsbeschluss vom 30. April d.J. wurde fixiert: Die Zahl der Drittstaatsaisoniers im Tourismus soll auf 5.500 Personen erhöht werden, dazu kommt ein zusätzliches Westbalkankontingent von 2.500 Personen. Per Verordnung wurde das verbindlich für September 2025 angekündigt. Doch passiert ist bis heute nichts. „Unsere Betriebe haben absolut kein Verständnis, dass die medienwirksam für September angekündigte Verordnung noch immer nicht in Kraft ist. Es ist bereits fünf nach zwölf!“, warnt Tourismus-Bundesspartenobfrau Susanne Kraus-Winkler (WKÖ).
Sie fordert klar: Der Stichtag für die erhöhten Kontingente muss – wie von der Branche seit langem gefordert – bereits mit 1. November gelten, nicht erst ab Jänner. „Die Wintersaison startet in den Gletscherschigebieten bereits im Oktober und in den meisten Skigebieten Anfang Dezember. Da müssen Saisonkräfte längst einsatzbereit sein. Dazu müssen sie aber eine Kontingentbewilligung durch das AMS und das Visum der österreichischen Vertretungsbehörde im Heimatland in Händen haben.“
Anspruch auf Saisoniers muss klargestellt werden
Zusätzlich fordert Kraus-Winkler eine verbindliche Klarstellung, dass alle Tourismusbetriebe mit einschlägigen Gewerbeberechtigungen auch einen entsprechenden Anspruch auf Saisoniers haben. „Das AMS hat dies zuletzt bei Mischbetrieben in einigen Regionen in Frage gestellt – das sorgt für unnötige Unsicherheit.“
Angesichts des internationalen Wettlaufs um Arbeitskräfte im Tourismus fordert Kraus-Winkler zudem ein Ende des alljährlichen Gezerres um Kontingente: „Wir brauchen endlich eine Öffnung des Drittstaatsarbeitsmarkt. Durch das Ersatzkraftverfahren ist ohnehin gewährleistet, dass inländische Mitarbeiter nicht benachteiligt werden. Wir brauchen jede helfende Hand, damit Österreich als nachhaltiges Top-Qualitätstourismusland konkurrenzfähig bleibt. Ohne Saisoniers, die in Österreich Steuern und Abgaben leisten, könnten so manche Betriebe nicht einmal aufsperren, womit auch inländische Arbeitsplätze und Wertschöpfung verloren gehen würden.“