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Hotellerie vor hartem Winter?

Die Gäste sollen nichts merken, doch Kostensteigerungen und sinkende Gästeausgaben trüben die Stimmung der Branche, ist die Kernaussage einer aktuellen ÖHV-Mitgliederbefragung.

Die Gäste, erklärt der Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung, Walter Veit, würden von den immensen Herausforderungen für die Hotels gar nichts mitbekommen: „Sie können und werden unbeschwert Urlaub machen. Ein Teil hat kürzer oder eine andere Kategorie als gewohnt gebucht, doch dem Urlaubsvergnügen steht nichts im Weg.“ Hinter den Kulissen sieht es anders aus: „Unsere Kosten steigen deutlich stärker und schneller als unsere Preise. Uns sind die Hände gebunden“, fasst er die Ergebnisse der ÖHV-Mitgliederbefragung zum Start der Wintersaison zusammen. Teilgenommen haben 254 Leitbetriebe aus ganz Österreich.

ÖHV-Inside Winter 2025/26 – die Hauptaussagen

  • Im Durchschnitt wird ein leichtes Nächtigungsplus von 0,6% erwartet.
  • Die Gäste sparen: Die Umsätze steigen um durchschnittlich nur 2,2%: schwächer als die Kosten.
  • 2/3 erwarten weitere Kostensteigerungen vor allem für Mitarbeiter und Wareneinkauf.
  • 3/4 sollten Kostensteigerungen weitergeben: 74 Prozent davon können das nur teilweise, 15 Prozent gar nicht.
  • 44 Prozent verschieben oder streichen Investitionen, 9 Prozent erhöhen sie, 47 Prozent setzen sie wie geplant um.

Entbürokratisierung nötig

„Die infolge der anhaltende Rekordinflation leider notwendigen Preiserhöhungen der vergangenen Jahre und die jetzt drohende Investitionszurückhaltung sind eine toxische Melange. Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis sind das Rückgrat unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Da heißt es schnell das Ruder herumreißen“, wünscht sich Veit von Bund und Ländern einen sofortigen Steuer- und Abgabenstopp und radikale Entbürokratisierung.

geschrieben am

09.10.2025